Zwergkrallenfrosch



Zwergkrallenfrosch - Hymenochirus boettgeri


Allgemeines zum Zwergkrallenfrosch

Der Zwergkrallenfrosch gehört zu den Zungenlosen Frösche (Pipidae)
und kommt ursprünglich aus dem Kongogebiet und in Kamerun. Man findet sie in Krautreichen Regenwald-Gewässern aller Art, wo sie ganzjährig im Wasser leben.
Der Zwergkrallenfrosch ist von kleiner Statur, ca. 3-3,5 cm bei Männchen und ca. 4-4,5cm beim Weibchen. Die Haut ist rau und warzig. Der Rücken ist meistens hellgrau bis hin zu braun oder schwärzlich je nach Stimmung und befinden. Die Bauchseite ist meistens immer sehr hell gefärbt.
An den Hinteren Zehen erkennt man kleine schwarze Krallen.




Krallen an den hinteren Zehen

Über den Körper sind kleine schwarze Flecken verteilt. Sie dienen zur Tarnung vor Fressfeinden. 
Der Zwergkrallenfrosch hat eine sehr große Ähnlichkeit mit dem Krallenfrosch, 
doch unterscheiden sie sich. Der Krallenfrosch (Xenopus) wird ca. 10 bis 13cm groß!


Krallenfrosch ( Xenopus) (C) http://www.mikes-hobby-blog.de

Einfach zu unterscheiden sind sie an den Vorderbeinen. 
Der Zwergkrallenfrosch hat an den Vorderbeinen Schwimmhäute, 
diese fehlen dem Krallenfrosch.
Auch sind die Hinterbeine beim Zwergkrallenfrosch viel schlanker.
Der Zwergkrallenfrosch erreicht ein alter von 3-4 Jahren.

Das Verhalten

Zwergkrallenfrösche sind sehr gesellige Tiere. 
Sie halten sich immer in der nähe vom Artgenossen auf. 
Hin und wieder kommt es jedoch zu rangeleien unter den Männchen.







 
Rangeleien unter Männern

Die Haltung

Die Pflege dieser kleinen "Prinzen" ist unkompliziert, doch müssen ein paar Kleinigkeiten beachtet werden. Ein Becken mit einer Fläche von 60x25x25cm ist ideal für eine Gruppe bis 10 Tieren 
(bsp. 3 Männchen und 7 Weibchen).
Idealer Bodengrund ist ein Sand-Kies Gemisch.


Das Becken bestückt man mit Pflanzen die einen gefallen.
Sehr gute verstecke bieten Valissneria nana, Cryptocorynen, Hornkraut, Nixkraut (Najas) und Anubias. Schwimmpflanzen wie Muschelblumen bieten schöne schattige Plätze und in Vallisnerien die bis zur Oberfläche wuchern werden gerne als Ruheplatz angenommen. 
Ein paar Steine oder Wurzeln dienen als Unterschlupf.
Eine kleine Fläche von ca. 15cm sollte an der Frontscheibe freigehalten werden um das Futter besser zu platzieren. So kann man die Tiere besser beobachten.
Zwergkrallenfrösche brauchen es nicht zu warm. Die Temperaturen von 22-25 Grad
 sollten nicht über bzw. unterschritten werden.

Das Becken muss (!) unbedingt rundum Ausbruchssicher aufgerüstet werden. 
Kabelkanäle müssen mit Filterschwamm oder ähnliches abgedichtet werden 
da die Frösche gerne auf "Wanderschaft" gehen und dann leider vertrocknen.
Der Wasserstand darf ruhig bis zu 30cm hoch sein. Leicht saures (6,5-7 pH) Wasser ist ideal.

Zudem kann das Becken auch mit Laub von Buche oder Eiche dekoriert werden. 
Es schafft nicht nur ein saures Klima sondern auch attraktive Verstecke.
Ein Filter (HMF) ist ratsam aber nicht nötig da Zwergkrallenfrösche wenig Strömung wollen. 
Bei Techniklosen Becken ist ein 14tägiger Wasserwechsel von ca. 50% ideal.


Zergkralli mit schwarzen Mückenlarven

Der Beibesatz...

...ist ein heikles Thema. Zwergkrallenfrösche brauchen beim fressen genügend zeit weil sie eher schlecht sehen. Ihr Geruchssinn ist viel ausgeprägter. Kleine und nicht zu hecktische Fische sind ideal. In einigen Berichten konnte ich von erfolgreicher Vergesellschaftung mit Endlerguppys, Zwergpanzerwelsen und Zwergkärpflinge nachlesen. 
Ich halte sie mit Normans Leuchtaugen und einen nicht Afrikaner,
sondern der aus Asien stammende Kampffisch 
(kurzflossig da sonst die Flossen an gefressen werden).


Kampffischweibchen und die Zwergkrallis

Das Futter

 Ich fütter meine Fröschlein 3-4x die Woche mit schwarzen Mückenlarven (TK Ware) und ab und zu hochwertiges Granulatfutter meiner Fische. Das füttern von roten Mückenlarven erfolgt sehr selten und nur wenn was von der Molchfütterung übrig bleibt, 
da rote Mückenlarven oft die Ballonkrankheit verursacht.
 



Geschlechtsunterschiede
 Die Weibchen sind viel kräftiger bzw. "fetter"und größer gebaut als die Männchen.
Die Weibchen haben dickere Oberschenkel und die Männchen weisen in den Achseln rosafarbene Drüsen auf die mit dem bloßen Auge sichtbar sind. 

Paarung und Aufzucht 

Meistens wird die Paarung durch einen großzügigen Wasserwechsel mit kaltem Wasser ausgelöst. Laichbereite Weibchen haben einen schönen dicken Laichansatz. 
Die Männchen beginnen meistens nachts mit Ihren rufen. Laichwillige Männchen klammern sich dann an ihren Weibchen um die Laichproduckte abzugeben.
Auch Balztänze werden untereinander aufgeführt um die Weibchen zu beeindrucken. 




Auch unwillige Weibchen werden umklammert.



Zwischen den Männchen wird hart konkurriert. Oft "ringen"
die Männchen untereinander um klar zustellen wer der stärkere ist.
Was für uns so putzig ausschaut ist für die Fröschlein
ein harter Kampf um die Nachkommenschaft.


Das stärkste Männchen laicht dann mit seinem Weibchen ab. Die Laichkörner erinnern an Mohnkörner und schwimmen an der Oberfläche. Nach dem Schlupf der Larven erinnern diese an Jungfische.
Ab diesen Zeitpunkt können die kleinen separat aufgezogen werden.
Am besten reicht man ihnen frisch geschlüpfte Artemia.

Die Froschlarven entwickeln sich bei täglichen Wasserwechsel schnell. Auf eine sehr üppige Bepflanzung im Aufzuchtbecken muss geachtet werden da die Larven kanibalistisch leben und ihre kleineren Geschwister auffressen. Schnell wachsen erst die Hinterbeine dann später die Vorderbeine. Nach und nach kann mit größeren Futtertieren wie z.B. Mückenlarven, Tubifex oder Microwürmchen gefüttert werden. Auch Wasserflöhe sind ein geeignetes Futter.
Nach ca. 3 bis 4 Monaten ist die Entwicklung von Quappe zu Frosch abgeschlossen.

Buchtipp! 
Der Zwergkrallenfrosch von Kriton Kunz

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