Malawibuntbarsch (Mbuna)


Buntbarsche aus dem Ostafrikanischen Malawisee (Mbunas)



Quelle: www. goruma.de


Allgemeines zu Mbunas 

Mbuna ist der Oberbegriff für mehrere Gattungen von Buntbarschen, die im Malawisee endemisch leben, also nur dort vorkommen. Mbunas sind Felsbewohner, 
die in den Uferregionen des Malawisees im Felsigen gebieten heimisch sind. 
Alle nicht an das Felsbiotop gebundenen Gattungen werden als Non-Mbunas bezeichnet.

Das Biotop ist durchzogen von riesigen Felsbrocken von mehreren Tonnen bis hin zu wenigen Kilogamm die verschieden große Spalten bilden.
In den Spalten leben überwiegend die bunteren Männchen und verteidigen dort ihre Reviere. 
Die farbloseren Weibchen um streifen das Gebiet um die Reviere der Männchen. 




Verhalten
 Mbunas sind recht aggressive Gesellen, die Männchen verteidigen ihre Höhlen oder Spalten bis die Schuppen fliegen oder sogar bis zum Tod des gegnerischen Männchens. 
Auch einige Weibchen können sehr angriffslustig werden. 
Es gibt aber auch ausnahmen. 


 Haltung im Aquarium 

Was die Haltung im Aquarium betrifft muss auf einiges geachtet werden. Aufgrund ihrer innerartlichen Aggression muss das Becken ausreichend groß sein. Für ein Artenbecken 
(z.B. 3 Männchen und 6-8 Weibchen) genügt ein gut strukturiertes Aquarium mit den Maßen 120x50x50 = 300 Liter, doch je größer umso besser! 

Für eine Vergesellschaftung von 2 oder mehr Arten 
sollte das Becken mind. 450L fassen. Zur Haltung eignet sich ein Komplettbecken. 
Meines hat die Maße 180x70x60cm =756L
Es wurde mit über 70kg Sand/Kiesgemisch und ca. 120kg Bruchstein dekoriert. 
Ein paar Pflanzen (Hammerschlagcryptocoryne und Anubia) durften auch nicht fehlen. 
Malawis mögen es warm, darum sollte das Wasser mind. 25-26 Grad warm sein. 
Auf eine sehr gute Filterung sollte nicht verzichtet werden, da die Ausscheidungen der Tiere nicht gerade gering sind.Am besten eignen sich starke HMF. 
Der PH-Wert ist für die Malawis im Aquarium wichtig 
und sollte keinen falls unter Ph 7,5 oder über PH 8,5 sein.

Die Malawis sind keinesfalls Hartwasserfische wie oft fälschlicherweise bezeichnet! Am wohlsten fühlen sie sich bei Gh5-12, es sind aber auch Werte bis 30Gh möglich....

756L Gesellschaftsbecken

Vergesellschaftung

Aufgrund der starken aggression ist es vom Vorteil Malawis im Überbesatz zu pflegen,
so verteilen sich die Aggressionen auf verschiedene Tiere
und belasten nicht nur die Schwächsten in der Gruppe
(Weibchen mit und ohne Junge, alte Tiere, unterlegene Männchen und Jungfische).
Malawis lassen sich wunderbar mit Synodontis Arten zusammenpflegen
vorausgesetzt es gibt genug Höhlen und freie Bereiche.
Von Vergesellschaftungen mit Fischen aus anderen Seen sollte abstand genommen werden.


Ernährung

Es unterscheiden sich 3 relevante Nahrungsgruppen:

1.) Die Aufwuchsfresser (Limnivore)
Limnivore ernähren sich in der Natur – und auch im Aquarium - vom Algenaufwuchs
und den dort lebenden Kleinstlebewesen.

z.B. Labidochromis hongi, Cynotilapia pulpican, Melanochromis auratus...

2.) Die Allesfresser (Omnivoren)
Omnivore ernähren sich hauptsächlich von Insekten, Schnecken, kleine Krebse, aber auch Aufwuchs (siehe Limnivore) steht auf Ihrem Speiseplan
z.B. Melanochromis lepidiadaptes...

3.) Die Pflanzenfresser ( Herbivore )
Herbivore ernähren sich rein pflanzlich, sie sind spezialisiert auf pflanzliche Nahrung.
 z.B. Metriaclima estherae, Metriaclima zebra...

Ich Pflege eine Gruppe aus Limnivore und Herbivore
einzig die Labidochromis caeruleus sind carnivore.

Artenliste: 
1/3 Pseudotropheus Zebra Gold
1/3 Pseudotropheus Acei
1/2 Pseudotropgeus Esterasae
3/5 Pseudotropheus elongatus Mpanga
1/3 Pseudotropheus Membe Deep 
1/0 Pseudotropheus Maisoni Reef
1/4 Labidochromis Caeruleus
1/2 Labidochromis Hongi
1/0 Labidochromis Perlmutt
1/4 Melanochromis Auratus
1/3 Cynotilapia Afra Cobue

Verlauf der Paarung

1.  Das Männchen putzt seine Laichgrube bzw. den Stein den er zum Ablaichen ausgewählt hat. Größere Steinchen werden akribisch aus der Grube entfernt.
Ein Laichwilliges Weibchen das man am kräftigen Laichansatz und der hervorstehenden Laichpapille erkennt interessiert sich für das Männchen und das vorbereitete Liebesnest.

2. In der ersten Phase synchronisiert sich das Paar. Beide beginnen mit dem Vorspiel.
Das Weibchen legt sich leicht auf die Seite und beginnt am ganzen Körper zu beben in der zeit stubst das Männchen an die Bauchregion des Weibchens und stimmuliert es zur Eialage. Nach wenigen sekunden dreht sich das Männchen zur Seite, bebt ebenfalls am ganzen Körper und das Weibchen schnapt nach den Eiflecken an der Afterflosse des Männchens.
Das wiederholt sich viele male bis zur eigentliche Ablage.

3. Ist das Vorspiel beendet beginnt die eigentliche Paarung.
Abwechseln werden die Laichproduckte abgegeben. Erst das Weibchen die Eier, die sie nach dem ablegen direkt ins Maul nimmt und und dann das Männchen was mit der Afterflosse wedelnt die Milch abgibt wärend das Weibchen versucht die Eiflecken des Männchens einzusammeln.
Zwischendurch gibt es Pausen. Wärend das Weibchen die Eier im Kehlsack ordnet und das Männchen dass seinen Standpunkt im Revier deutlich macht.  Je nach Art und größe des Weibchens und deren Kondition können 15-40 Laichkörner abgelegt werden.
  Die Paarung mit Vorsoiel kann bis zu 1 Stunde und 30 Min. dauern.

4. Anschließend zieht sich das Weibchen zurück in ihr Versteck und verharrt bis zu 3 Wochen aus. Die Laichkörner werden ständig gereinigt und durchgeschüttelt damit genug Sauerstoff zirkulieren kann. Abgestorbene Laichkörner werden gefressen. Kurz vor dem entlassen der Jungen nimmt die Mutter immer wieder Futterstaub auf um die kleinen an das Futter zu gewöhnen.  Nach ca. 3 Wochen entlässt das Weibchen die  Fertigen Jungen in eine geschützte Ecke oder Höhle aus und betreibt ca. 7 Tage Brutpflege. Bei Gefahr werden die Jungen zurück ins Maul gelockt. Nach der Zeit sind die Kleinen auf sich selber gestellt und müssen versteckt leben bis sie aus der Futtergröße hinausgewachsen sind.




Weibchen mit Junge im Kehlsack

Zum Weiterlesen:

Pseudotropheus elongatus "Mpanga" 
Erste Nachzuchen vom Melanochromis lepidophage 
Der Eiflecken König 
Nur einer kann Sie haben 
Mutti ist die Beßte!
 Pseudotropheus Acei  
Melanochromis lepidophage Nachwuchs  

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